Problembeschreibung:

 

Der Fahrersitz an der linken Sitzflanke der Sitzfläche als auch die linke Flanke der Rückenlehne sind aufgescheuert. Die Polsterung an der Sitzfläche ist durchgesessen und soll mit neuem Schaumstoff verstärkt werden. Die linken Wangen an Sitzfläche und Rückenteil sollen verstärkt werden.

Reparatur:

Zunächst mußte ein Polsterstoff gefunden werden, der der bisherigen Farbe der Sitze ähnelt. Über Amazon kann man sich zu Sitzbezügen für Sofas einen guten Überblick zu Anbietern und Farbauswahl beschaffen.

Die durchgesessene Polsterung der Sitzfläche wird mit einem Stück Schaumstoffmatte verstärkt. Dabei darf der Schaumstoff nicht zu dick sein, weil sonst der Wärmeeffekt der vorhandenen Sitzheizung nicht mehr spürbar wäre. Schaumstoffmatten können im Baumarkt gekauft werden.

Zum Verstärken der Sitz- und Rückenteilwangen habe ich alten Jeansstoff verwendet und mit Pattex aufgeklebt. Den Klebstoff gibt es im Baumarkt in Dosen und behält auch bei höheren Innenraumtemperaturen seine Haftfestigkeit. Angebotener Sprühkleber vom Polsterer ist teuer und auch ungeeignet.

Neue Stahlklammern brauchen nicht gekauft werden, da die alten Klammern während der Demontage nur aufgebogen und nicht beschädigt werden.

Das Zusammennähen des alten Sitzstoffes mit den neu zugeschnittenen Polsterstoffteilen ist mit Nadel und Zwirn sehr zeitaufwändig und anstregend. Zudem auch etwas eklig, da sich der alte Kleber und der Schaumstoff im alten Überzug wie altes Bratfett anfühlt. Das Zusammennähen des alten Sitzbezugs mit den neuen Polsterstoffteilen würde ich definitiv einem Polsterer überlassen, der das maschinell in weniger als einer Stunde erledigen kann.

Die Sitzfläche kann nach Aufbiegen einiger Stahlkrampen schnell gelöst werden. Die Stahlkrampen sind die wichtigsten Teile, um die Sitzbezüge an die Stangen des Stahlgestells zu befestigen. Diese mit zwei Zangen nur aufbiegen. Wichtig ist auch, sich die Ausbauschritte zu dokumentieren, um die Stoffteile von Sitzfläche und Rückenteil wieder am Stahlberüst befestigen zu können. Beim Einbau werden die Stoffe der Sitzfläche und des Rückenteil an der schwarzen Verbindungsstange wieder mit den Stahlkrampen zusammengeführt.

A) Ausbau des Fahrersitzes

Zuerst müssen die Kontakte für Sitzheizung und Gurtwarnanzeige (Kombiinstrument) unter dem Fahrersitz getrennt werden. Auch die Schraube des Sicherheitsgurt muß von dem Sitzgestell gelöst werden. Den Rücksitz konnte ich nach dem Lösen zweier Schrauben von den Führungsschienen am Karosserieboden lösen. Im ausgebauten Zustand werden die großen Plastikstellräder für die Rückenlehne und die Rückgradstütze entfernt.

B) Abziehen der alten Autostoffbezüge:

Das Abziehen der alten Stoffbezüge beginnt mit dem Lösen der Stahlkrampen des Polsterbezugs der Rücklehne:

  • Stahlkrampen mit zwei Zangen aufbiegen
  • Verbindungsfedern vom Sitzflächenrahmen zum Schaumstoff des Sitzkerns lösen
  • Stahlkrampen des Stoffbezug von den längs zur Sitzfläche in Schaumstoff sitzenden dünnen Stahlstab lösen

C) Verstärkung der Sitz-und Rückenlehnwangen

Aufgescheuerte Schaumstoffsitzbacken der Fahrersitzfläche und der Rückenlehne mit Pattex aus dem Baumarkt (Hitzebeständig bis < 80 Grad Innentemperatur) beschmieren. Den Jeansstoff ebenfalls mit Klebstoff bestreichen und auf Sitz- und Rückenlehnenwangen kleben.

Den neuen Schaumstoff auf den Fahrersitz bzw. die Sitzheizung kleben

D) Reparatur der defekten Rückenbandstütze (weißes Stoffband mit zwei eckigen Stahlösen):

Mit dem linken unteren Drehknopf kann das Rückgrad während der Fahrt stabilisiert werden. Die Plastikverbindung zwischen Drehknopf und weißem Stoffband war gebrochen.

  • Die Plastikverbindung zum Drehmechanismus ist gebrochen. Die Verbindung zum Drehmechanismus wird durch einen stabilen Stromdraht wiederhergestellt.
  • Stromkabel durch beide eckigen Stahlösen führen und mit Plastikteil (Teil des Mechanismus der Stellschraube der Rückgradstütze) verbinden. Verbindung auf Vorspannung bringen.

Nach Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit soll durch den linken Drehknopf am Fahrersitz eine Untersützung des Rückgradbereichs erfolgen.

E) Konturen der drei alten Stoffbestandteile auf neues Stoffmaterial übertragen:

  • Nähte der aufgescheuerten alten Stoffbestandteile mit einer scharfen Rassierklinge bis zur Kopfstütze auftrennen. Hier ist der Nahtübergang des alten zum neuen Stoff nicht im Sichtfeld des Fahrers. Nahtübergänge zwischen altem und neuen Stoff kennzeichen, damit man die drei neuen Stoffteile wieder an den richtigen Stellen des Stoffbezugs zusammennäht.
  • Konturen der alten Stoffteile auf Pappe und anschließend auf neuen Polsterstoff übertragen. Mit weißem Stift/Kreide Konturen auf neuen Stoff übertragen und ausscheiden. Seitenränder der Stoffteile größzügig markieren, da der Stoff umgeklappt und mit den Nahtübergängen des Sitzbezug vernäht wird. 

D) Vernähen der neuen zugeschnittenen Stoffteile mit dem alten Stoffbezug

Zum Vernähen der Stoffteile schwarzen Zwirn verwenden. Das Zusammennähen der Stoffteile ist sehr anstrengend, weil die Nadel durch drei bis vier Stoffebenen muß. Zudem war Bestandteil des alten Stoffbezug auch eine dünne Schaumstoffschicht und ein weißes Vlies, die im Laufe der Jahre und den heißen Wageninnentemperaturen jetzt den etwas klebrigen Fetteffekt verursachen.